Dialoge über die Liebe. Eine Straßenoper.

Erster Beitrag Deutschlands auf dem Internationalen Festival Hue, 12.-20.6.2004, Vietnam

Regie/Choreografie: Martin Gruber.
Konzeption/Dramaturgie/Text: Susanne Göße.
Sopran: Monika Lichtenegger, Beate von Hahn.
Akkordeon: Maria Reiter.
Geschichtenerzähler: Quoc Truong.
Ballettchoreografie: Cao Chi Hai.
Balletttanz: Nguyen Chi Hien, Ngo Thi Bach Mai
Kostüme: WERKMEISTER, Berlin.
Kostümassistenz: Alexandra Hüttenberger.
Bühnentechnik: Torsten Hauer.
Übersetzung: Huyn Thi Thu Huong.
Dolmetscher: Tran Van Hieu.
Betreuung vor Ort: Thomas Ulbrich.

In Zusammenarbeit mit der „Thua Thien Hue School of Culture and Arts“.

Musik von Claudio Monteverdi und Georg Philipp Telemann.
Das Instrumentalsolo für Akkordeon wurde komponiert von Rudi Spring: „Etude pour un coeur en confusion“, op. 59a Nr. 1, 1994.

Eine Dokumentation des vietnamesischen Fernsehens über die Straßenoper lief unter dem Titel „The Linking between Asia and Europe“ auf VTV 3.

Liebesarien und Duette des Barock verbinden sich mit einem zeitgenössischen Instrumentalsolo zu einer neuen Geschichte: Zwei Freundinnen sind auf ein großes Fest eingeladen, beide verlieben sich in denselben Mann. Auf einmal sind sie Rivalinnen und liefern sich ein stimmgewaltiges Duell. Der Umworbene aber verliebt sich in die unbeachtete Dritte.

Oper trifft Jetztzeit: Klassischer Gesang unterlegt mit neuartiger Instrumentalbegleitung, speziell arrangiert für Akkordeon. Regieführung und Choreografie basieren auf experimenteller Tanzperformance und gegenwärtigem Theaterformen, inspiriert von Bänkelsang und Commedia dell’arte. Straßen sind die Lebensadern unserer Zeit: Passagen statt Verweilen, schnelle Übergänge von Ort zu Ort, ruhelos. Oper auf der Straße, unter freiem Himmel, ohne Maske, ohne Bühnendeko: reduziert auf das minimal Wesentliche, klein und beweglich genug für schnelle Wechsel, geht sie direkt zu den Menschen, setzt sich der Situation des Übergangs, der Flüchtigkeit aus und will überraschen, den Moment anhalten. Das verlangt absolute Intensität der Darstellung, die sich auf nichts als sich selbst verlassen kann. Barockarien erhalten durch die ungewohnte Darstellung auf einmal die lebendige Eingängigkeit von Popsongs, ihre zeitlose Schönheit siegt über die Rastlosigkeit, die Transponierung ins Heute siegt über das Liebespathos der Barockoper und verbindet sie harmonisch mit einer zeitgenössischen Komposition.

 

Martin Grubers Inszenierung wurde speziell für das Festival in der alten Kaiserstadt Hue konzipiert. Für die Aufführungen in Vietnam arbeiteten wir eng mit vietnamesischen Künstlern zusammen. Der bekannte, in der traditionellen Cheo-Oper ausgebildete Schauspieler Quoc Truong verdeutlicht als komischer Geschichtenerzähler die Bühnenhandlung für das vietnamesische Publikum. Der Choreograf Cao Chi Hai entwickelte auf eines der Monteverdi-Duette ein Ballett – ganz in der Tradition der Barockoper -, das vietnamesische Tänzerinnen aufführten.

Medienecho:

Fremdartig! Lebhaft! Mitreißend! Die Zuschauer sind wie berauscht. Höchster Genuss, ein Glücksrausch. Dieses Stück ist ein Highlight des Hue Festival 2004.
(Vietnam Express vom 16.6.2004 und Thua Thien Hue vom 19.6.2004, übers. aus dem Vietnamesischen)

Die Stimmung war aufregend und lebhaft, die Lieder eindrucksvoll. Die Zuschauer applaudierten den Schauspielern immer wieder für diese außergewöhnliche Vorstellung.
(Thua Thien Hue vom 15.6.2004)

Auf dem Internationalen Festival Hue traten in diesem Jahr zum ersten Mal Künstler aus Deutschland auf. So konnten die Vietnamesen den Auftritt der Königinnen bewundern, sie erwiesen sich als echte Kulturbotschafterinnen.
(Süddeutsche Zeitung vom 24.6.2004)

Wir danken dem Bayerischen Kulturfonds, dem Kulturreferat der Stadt München, der W. P.-Schmitz-Stiftung, Vietnam Airlines, der HypoVereinsbank München und der Firma GRUMA für ihre Unterstützung. Wir danken insbesondere der Leibniz-Gesellschaft Berlin für ihre Initiative und Kontaktherstellung, die das Projekt erst ermöglichte. Wir danken dem Goethe-Institut Hanoi und seinen Mitarbeitern für ihre engagierte Hilfe und Zusammenarbeit.

 

Eine leicht gekürzte Fassung der Straßenoper war auf der Festspielnacht der Münchener Opernfestspiele 2004 zu sehen mit Jannis Spengler in der Rolle des Geschichtenerzählers.

 

Eröffnung des neuen Goethe-Institutes Hanoi, Rahmenprogramm zum ASEM-Gipfel Hanoi, Vietnam. 14.-15.10.2004.

Sopran: Beate von Hahn, Lauren Francis.
Akkordeon: Stefanie Schumacher.
Geschichtenerzähler: Quoc Truong.

Medienecho:

Premieren des Wochenendes: Oper in Hanoi. Präzise und mitreißende Interpretation, eigenwilliges, auf Wirkung bedachtes Akkordeonspiel. Drei Künstlerinnen, ein Instrument – weniger aufwendig ist professionelle Oper nicht zu haben.
(Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17.10.2004)

… une symphonie des cultures orientales et occidentale.
(Le Courrier du Vietnam vom 11.10.2004)

Die Zuschauer fühlen die Emotionen der drei Frauen auf der Bühne mit. Sie werden in den Bann der Geschichte gezogen.
(Lao Dong vom 16.10.2004, übers. aus dem Vietnamesischen)

Weitere Infos und Fotos finden sich unter http://www.goethe.de/so/han/depmusik.htm